Es ist schon erstaunlich, dass gerade die Vasallen der Orthodoxie für sich Nonkonformität beanspruchen, wenn diese im Kontext von Führungsfähigkeiten genannt wird. Besonders verrückt wird es, wenn diese Möchtegern-Leader dazu gerade die Texte bemühen, die im Kanon zirkulieren und in diesem Sinn konform sind.
Artikel zum Thema Nonkonformität bei t3n
Endgültig verrückt wird diese Selbstzuschreibung, wenn sie von Individuen geäußert wird, die 2 Kinder, eine Frau und einen Hund haben. Lasst euch eins sagen: Ihr seid Vieles, aber ganz bestimmt nicht unangepasst! Ihr seid nicht in der Lage, eigene Handlungen aus der Beobachtung zweiter Ordnung (Luhmann) wahrzunehmen. Konstruktive Selbstreflexion, Agilität, mentale Flexibilität und technologisches KnowHow können so nicht gedeihen.
Gerade in größeren Unternehmen greift diese deduktive Logik, digitale Führungskräfte sind Nonkonformisten, nicht. In konservativen Großunternehmen – das sagt der Name ja schon – ist Risikominimierung der Faktor für Entscheidungen. Wenn die Geschäftsleitung dann ihren digitalen Köpfen aus Gründen der Risikominimierung keine Freiheiten einräumt, kann das Ergebnis in keinem Fall Nonkonformität auf individueller Ebene sein. Überall dort, wo die Geschäftsleitung einen „Angstapparat aus Kalkül“ (RWF) aufbaut, wird digitales Geschäft versiegen.